Funktionsprüfung der Überfüllsicherung Aufgabe eines Fachbetriebs nach AwSV
Eine Überfüllsicherung findet sich in vielen Bereichen der Tank- und Lagertechnik wieder. Sie werden auf den Behältern installiert, um eine Überfüllung zu verhindern. Dies schützt vor einem Freiwerden des Gefahrstoffes in die Umwelt. Ein unvermitteltes Eindringen des Gefahrstoffes in den Boden, sowie Verluste während dem Befüllvorgang werden so minimiert.
Es gibt auf dem Markt verschiedene Formen von Überfüllsicherungen. Die bekannteste Variante ist wahrscheinlich ein Grenzwertgeber, kurz GWG. Diesen kennt jeder Eigentümer einer Öl-Heizung von seinen Lagertanks. Im Außenbereich findet sich meist ein Anschlussstecker, an den der Tankwagenfahrer vor der Befüllung der Tanks das Gegenstück anschließt. Sobald das eingefüllte Heizöl einen im Grenzwertgeber verbauten Sensor erreicht, gibt dieser einen elektrischen Impuls an die Pumpe des Tankwagens ab.
Die Pumpe des Tankfahrzeuges schaltet sich daraufhin ab. Im Optimalfall ist der Grenzwertgeber so eingestellt, dass das Füllvolumen nicht überschritten werden kann. Nach diesem Prinzip arbeiten Grenzwertgeber auch in Tankanlagen.
Überfüllsicherungen unterliegen gemäß ihrer Herstellerzulassung einer jährlich wiederkehrenden Prüfung. Für die Überprüfung eines Grenzwertgebers zum Beispiel sind fundiertes Fachwissen, sowie besondere Messgeräte nötig. Während der Prüfung wird die Funktionalität, die Eignung, die korrekte Einstellung, sowie die fachgerechte Montage überprüft. Unsere Servicefahrzeuge sind für eventuelle Reparaturen oder der Wartung einer Überfüllsicherung ausgestattet. Es sind stets die gängigsten Modelle verschiedener Hersteller, sowie viele Ersatzteile auf den Servicefahrzeugen vorhanden.
Wie läuft die Funktionsprüfung ab?
Damit die volle Funktionalität der Überfüllsicherung nachgewiesen werden kann, muss der Grenzwertgeber im Ganzen, sowie einzelne Bestandteile kontrolliert werden. Offensichtliche, mechanische Schäden müssen protokolliert werden, ebenso wie die elektrische Funktion.
Die erste elektrische Prüfung ist das „Aufheizen“. Damit kann nachgewiesen werden, ob alle elektrischen Kontakte, bzw. Bauteile intakt sind. Mit geeigneten Messgeräten wird die Zeit ermittelt, die der Grenzwertgeber zum Aufheizen benötigt. Das allein sagt jedoch nichts darüber aus, ob der Tankvorgang auch gestoppt wird, wenn das eingefüllte Medium die Messsonde erreicht.
Um dies zu ermitteln, wird der aufgeheizte Grenzwertgeber in eine geeignete Flüssigkeit getaucht. Wiederum wird eine Zeit „gestoppt“, die Abschaltzeit.
Zum Schluss müssen dann die sogenannten Einstellmaße kontrolliert werden. Denn alle Tanks und Behälter für Gefahrstoffe sind zulassungsbedingt und gesetzlich auf bestimmte Füllgrade beschränkt. Bei oberirdischen Tanks darf das Füllvolumen 95 % und bei Erdtanks 97 % des gesamten Volumens betragen.
Werden all diese Vorgaben adäquat umgesetzt und rechtskonform dokumentiert, ist die Funktionsprüfung korrekt ausgeführt.
Elektrische Messung am Grenzwertgeber
Auswechseln einer defekten Dichtung
Weitere Formen der Überfüllsicherung
Weitere Formen der Überfüllsicherungen arbeite mit Messsonden in den Tanks. Wenn der gewünschte maximale Füllstand erreicht wird, lösen diese einen elektrischen Impuls aus. Dieser wird dann in Form von akustischen und/oder visuellen Signalen ausgegeben und oft an einen Leit-, bzw. Überwachungsstand gesendet.
Dank der fortschreitenden Digitalisierung laufen diese Prozesse vielfach bereits autark ab, ohne dass Personal involviert ist. Diese Form kommt daher in vielen industriellen Produktionsstätten vor, wo regelmäßig Lagertanks befüllt werden, um zum Beispiel verbrauchte Betriebsstoffe der Entsorgung zuzuführen.